Angebote auf den Dörfern erhalten und Neuansiedlungen erleichtern

Unsere Dörfer leben vom Miteinander der Menschen. Aber sie leben auch von einer guten Infrastruktur, von kurzen Wegen zu Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs. Oft sind Lebensmittel- oder Drogeriemärkte jedoch einige Kilometer entfernt und ohne Auto kaum erreichbar.

Ein von den Regierungsfraktionen SPD und CDU eingebrachter Entschließungsantrag wurde gestern mit den Stimmen der SPD, CDU und FDP angenommen. „Damit wollen wir die Neuansiedlung oder die Vergrößerung von Geschäften ermöglichen“, so der Landtagsabgeordnete Gerd Hujahn. Vorgaben aus dem Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) haben bislang eine maximale Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern im ländlichen Raum erlaubt. „Zu wenig – wie wir aus der Erfahrung gelernt haben.“

„In den Antrag sind maßgeblich meine Erfahrungen mit dem Netto-Markt in Scheden eingeflossen. Seit Jahren kämpft die ehemalige Bürgermeisterin Rüngeling dafür, dass der Netto-Markt in Scheden mehr Raum für sein Warenangebot bekommt und der Pachtvertrag entsprechend verlängert wird. In Scheden wäre das mit einem Mauerdurchbruch in den seit Jahren leerstehenden, ehemaligen Schlecker-Markt relativ einfach möglich. Dem steht aber die nicht zeitgemäße Limitierung von 800 Quadratmetern entgegen. Auch verhindert die 800-
Quadratmeter-Regelung die Neuansiedlung von Discountern im ländlichen Raum, wie dieses in Landwehrhagen zu beobachten war.“

„Wir wollen Handel und Angebotsvielfalt auf den Dörfern erhalten und auch weiter ausbauen, auch um der älteren Bevölkerung vor Ort ein Angebot zu unterbreiten. Gleichzeitig können so unnötige Fahrwege in die nächstgelegene Stadt vermieden werden. Das kommt auch dem Umweltschutz zugute“, so Hujahn.

Einkaufsmöglichkeiten im Dorf sind für viele Menschen auch ein Ort des sozialen Miteinanders. „Mit dem gestern verabschiedeten Antrag wollen wir für eine Belebung des ländlichen Raums sorgen und gleichzeitig den Ansprüchen von Gewerbetreibenden und Anwohnern Rechnung tragen.“